Die Geschichte des Stilfserjoches

Bau und Eröffnung

Der Pass wurde zwischen 1820 und 1825 von dem Ingenieur Carlo Donegani unter dem österreichischen Kaiserreich geplant und gebaut, um die österreichische Lombardei mit dem Vinschgau zu verbinden und die kaiserliche Kontrolle zu stärken. Die Straße sollte eine direktere und strategisch günstigere Verbindung zwischen Mailand und Wien schaffen und die Mobilität von Truppen und Handel verbessern. Die Strecke mit ihren 48 Kehren auf der Südtiroler Seite und 40 auf der lombardischen Seite war für die damalige Zeit eine außergewöhnliche technische Meisterleistung, die ohne moderne Technik gebaut wurde.

Strategische Bedeutung

Während des Ersten Weltkriegs wurde der Stilfserjochpass zu einem wichtigen Punkt der Konfrontation zwischen Österreich-Ungarn und dem Königreich Italien. In der Gebirgsregion wurden Befestigungsanlagen, Schützengräben und Militärposten errichtet, als sich die Streitkräfte der beiden Armeen unter extremen Bedingungen gegenüberstanden. Das schwierige Terrain und die rauen klimatischen Bedingungen machten den Krieg am Stilfser Joch zu einem der härtesten an der Alpenfront.

Entwicklung des Tourismus

Nach dem Krieg verlor der Stilfserjochpass seine militärische Bedeutung, wurde aber als touristisches Ziel immer beliebter. Im Laufe der Jahre wurde die Straße unter Radfahrern, Motorradfahrern und Autofahrern für ihre technische Herausforderung und die spektakulären Ausblicke auf die Alpen berühmt. Der Pass wird häufig in den Giro d'Italia einbezogen, wo er eine der schwierigsten und berühmtesten Etappen darstellt. Hier findet auch der Stelvio Bike Day statt, eine jährliche Veranstaltung, bei der die Straße für den motorisierten Verkehr gesperrt wird, damit die Radfahrer den Anstieg in vollen Zügen genießen können.

Historische Fotos des Stilfser Jochs

Zwei historische Fotos der Gegend, das erste von einer Postkutsche in der Nähe des Passes im Jahr 1881 und das zweite vom Zustand der Straße im Jahr 1908.

Postkutsche über den Pass im Jahr 1881

Fotografo R. Guler, Coira, Public domain, via Wikimedia Commons

das Fremde im Jahr 1908

Internet Archive Book Images, No restrictions, via Wikimedia Commons